So, ich melde
mich zurück aus einer Stadt die wohl 3mal mehr Bevölkerung hat als die Schweiz
und logischerweise enorm hektisch ist. Aber zuerst zu meiner Reise hierhin:
So ziemlich
jede Stadt in Rajasthan war einmal die Hauptstadt oder Residenz eines grossen
Herrschers, wodurch man zahlreiche Paläste und dergleichen betrachten kann. So
war auch das kleine, ruhige „blaue“ Bundi mit seinem Palast und Fort sehr schön
und auch hier sind spazierende Affen, Hunde und Kühe an der Tagesordnung. In
den kleinen Gassen musste ich bemerken, dass Kinderarbeit noch sehr stark vertreten ist und der
hergestellte Schmuck an Orte in aller Welt verkauft werden.
In Bundi bin
ich spontan auf 3 indische Touristen getroffen, welche mich am darauf folgenden
Tag nach Kota eingeladen haben und ihre Soya-Öl-Fabrik gezeigt haben, leider
ohne Kamera, ansonsten hätte ich gerne die „tollen“ Arbeitsbedingungen
gepostet. Da das in zwei Tagen beginnende Farbenfest „Holi“ vorzufeiern war, wurde ich
spontan an ein Fest mit Bodybuilder-Wettbewerb eingeladen. Trotz Aufforderung
verzichtete ich jedoch auf die Teilnahme.
Auf der Fahrt
von Kota nach Pushkar mussten wir auf dem Weg den Bus wechseln, da es dem
Busfahrer übel geworden war. Aus einer Sitzplatzfahrt wurde eine 2h-Stehfahrt. Pushkar
ist ein Städtchen voller seltsamen Hippies, was einen Aufenthalt im
Strassenkaffee sehr unterhaltsam macht. Da ich es auf das Farbenfest Holi nicht
mehr nach Jaipur geschafft habe, betrachtete ich das Spektakel vorerst aus dem
Hoteldach. Wie am Morgestraich fing es um 4 Uhr Morgens mit Trommel und Gesang
an. Am Tag gab es auf der Strasse regelrechte Farbenschlachten. Jeder der einen
Meter aus dem Haus machte wurde bunt, wie man auch an meinen Bildern sehen
kann. Im Städtchen warten unzählige Inder darauf, dich mit allen möglichen
Farben zuzudecken. Die Dusche danach dauerte 1.5 Std und dennoch war ich noch
farbig.
Die nächste
Busfahrt nach Jaipur war wie folgt: Angebliche Abfahrt 17:00 -> Mein Platz
wurde doppelt gebucht -> Nächster Bus 17:30 -> Tatsächliche Abfahrt 18:45
-> 19:15 Reifen geplatzt, 30min Reparatur -> 20:30 ausgiebiges Nachtessen
-> Ankunft 23:00. So werden aus 3h schnell 6h. Am nächsten Tag lief ich dann
auch gleich noch in eine ausgefeilte Touristenfalle. Angeblich indische Touristen
wollten mich einladen. Daraus wurde dann ein hartnäckiges Geschäftsgespräch: Ich
sollte in kurzer Zeit 10‘000€ durch Export von Edelsteinen nach Japan verdienen.
Ich habe auf meine einjährige Arbeitsauszeit verwiesen und dankend abgelehnt,
aber die Gratisstadtfahrt durchaus genossen ;-)
Nach einer
normalen Busfahrt erreichte ich Delhi. Wie fast alle Grossstädte ist auch Delhi
enorm überfüllt mit Menschen, Tieren und Abfall und man fragt sich, wie dies
alles funktioniert kann. Auf jeden Fall tut es das. Um etwa die Strasse meines Hotels zu verbreitern, wurden kurzerhand ohne die Anwohner zu fragen je zwei Meter von beiden Hausseiten entfernt. That's Delhi... Teilweise wird ein Haus in der Strasse als Abfalldepot
missbraucht, was kein schöner Anblick ist. Am Abend erlitten meine
Fussballer-Aussenbände eine Überdehnung, weshalb ich mich in der Apotheke – in der
man sich wohl mit so ziemlich allem zudecken kann – versorgen musste und den nächsten Tag mehr
sitzend als stehend verbrachte. Am nächsten Tag konnte ich jedoch dank Delhis Metro eine
interessante Stadttour machen. Für fast jedes Utensil findet man hier auch einen
Markt, notfalls unterirdisch ausgebaut.
Mit einem
hoffentlich ungeschwollenen Fuss geht es morgen zum Taj Mahal und in einer Woche
betrete ich dann Land Nr. 2 und melde mich wieder.
Ich drücke
dem FC Basel heute Nacht schlafend die Daumen!
Grüsse, Julien
1 Kommentar:
7:0 les pouces croisés n'ont pas suffi ! ne soit pas trop triste et continue à nous envoyer tes belles photos. Bravo. Bonne route ! Marc Ut.
Kommentar veröffentlichen